beate biesemann
beate biesemann
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(18) Vergrößerung
abnehmende Sichel
2011
WERK
Er wurde besungen in zahllosen Liedern – kaum ein Dichter kommt jemals ohne ihn aus –, er wurde gemalt, fotografiert und blickt seit jeher freundlich schimmernd auf uns herab, wenn wir in sternklarer Nacht am Fenster stehen. Ohne diesen einzigartigen Schmuck unseres nächtlichen Himmels fehlte unserem Leben ein treuer Gefährte.
Beate Biesemann hat eine besondere Beziehung zum Mond. Bei ihr zu Hause steht im Garten ein faszinierendes astronomisches Observatorium, von dem aus wir ihn oft genug auch gemeinsam betrachtet haben, diesen uns vertrautesten zauberhaften Himmelskörper.
Es lag nahe, dass sie sich ihm irgendwann mit ihren bildnerischen Mitteln, auf ihre besondere Weise widmen musste. Entstanden ist dabei eine aufregende Serie von Mondbildern, in denen Beate Biesemann dem Umgang des Menschen mit ihm auch in früherer Zeit Rechnung trägt. Vollmond, Halbmond, Mondsichel – Beate Biesemann hat dem Mond die verträumten Gedanken zurückgegeben, zu denen er sie inspiriert hat. Wir erkennen, erahnen eher vorbeifliegende Ideen, angedeutetes Lächeln, Blumen, Ornamente, Wolken – oder sind es Rosen? –, hier ein Gesicht, einen Fuß, dort die verschränkten Hände der Maria aus dem Isenheimer Altar… – der Mond hat die Erinnerung an Bilder seit Urzeiten bewahrt. Und wer weiß, vielleicht war es auch der Mond, der Matthias Grünewald zu seinem Meisterwerk inspirierte, als er einst den nächtlichen Himmel betrachtete?
Maria Heidenheim
LANDSCHAFT (11)
MOND
SCHATZKISTEN (8)
ARBEITEN 1993-2001 (8 Bilder)
(1-24) abgründiges Wasser
62×38 cm
2012
(2) Halbzeit
2011
(3) Vergrößerung
zunehmender Halbmond
2011
Zunehmender Halbmond im Westen oben;
Die kostbare Speise schmeckt
von den Wassern des Herzens.
Ganz ohne Unterscheidung, grenzenlos
Wird die Reinheit des Lotus erschaut.
(4) durchdringender Wind
2012
(5) zunehmendes Mondei
2009
(6) Vergrößerung Mondei
2011
Zunehmendes Mondei im Südwesten links;
Das kostbare Duftwasser fühlt
die Winde des Scheitels.
Ganz ohne Bewusstsein, strahlend
Wird große Kraft getan.
(7) lichter Himmel
2012
(8) voller Mond
2009
(9) Vergrößerung
voller Mond
2011
Voller Mond im Süden dahinter;
Das kostbare Lied hört
von den Himmeln der Kehle.
Ganz ohne Empfindung, weise –
Das Wissen um Kostbarkeit wird tief.
(10) heiterer See
2012
(11) abnehmendes Mondei
2011
(12) Vergrößerung Mondei
2011
Abnehmendes Mondei im Südosten rechts;
Die kostbare Lohe erdenkt
die Seen der Augen.
Ganz ohne Bewusstsein, stetig
Wird große Geduld erreicht.
(13) haftendes Feuer
2011
(14) abnehmender Halbmond
2010
(15) (Mond für das Land
der Kirschblüte) Fukushima
2011
Abnehmender Halbmond im Osten unten;
Die kostbare Blume sieht
die Feuer der Stirn.
Ganz ohne Form, unerschütterlich frei
Wird die Macht des Diamanten gegeben.
(16) erregender Donner
2013
(17) abnehmende Sichel
2010
Abnehmendes Mondhorn im Nordosten
entstehend;
Das kostbare Fußbad stillt
die Donner der Wurzel.
Ganz ohne Bewusstsein wird Kreisung
Als großer Ausgang besiegelt.
(19) schattige Erde
2012
(20) Schwarzmond
2010
(21) Vergrößerung
Schwarzmond
2011
Leerer Mond im Norden davor;
Das kostbare Räucherwerk riecht
von der Erde des Nabels.
Ganz ohne Willen, unbeirrbar
Wird die höchste Ordnung erwirkt.
(24) Vergrößerung
zunehmende Sichel
2011
(22) stillehaltender Berg
2012
(23) zunehmende Sichel
2010
Zunehmendes Mondhorn im Nordwesten
vergangen;
Das kostbare Trinkwasser erregt
die Berge der Scham.
Ganz ohne Bewusstsein wird Quellung
Als großer Eingang besiegelt.
anshar
aus: Die Schrift der Flut / Licht
Anker 1
Anker 2
Anker 3
Anker 4
Anker 5
Anker 6
Anker 7
Anker 8