beate biesemann

 

Beate Biesemann malt ihre Bilder wie die Entstehung des Lebens: An einem Punkt bildet sich eine miniaturhafte Zelle, an die sich die nächste reiht, eine unmerkliche Verwirbelung ergibt eine Welle, ein kleiner Bogensprung eine Locke, daraus entsteht ein Blatt, eine Blüte, ein Flügel, eine Form: Eine Hand, ein Gesicht, eine Figur – ein Muster aus Ornamenten, das man genau betrachten muss, um die einzelnen Kreaturen zu entdecken und ihr Zusammenwirken zu erkennen. Dabei bleibt sie ihrem ursprünglichen illustratorischen Prinzip treu. Die – wenn auch verfremdete – konkrete Darstellung des zur Betrachtung herangezogenen Objekts ermöglicht einen natürlichen Zugang zu der zur Diskussion stehenden Idee; spielerische Umwege sind erlaubt.


    Und sie malt ihre Bilder so, wie sie später betrachtet werden. An einer Arabeske verfängt sich der Blick, folgt einer Linie, einer Windung, einem kleinen Pfad, der wie Ariadnes Faden durch das Labyrinth quirligen Lebens über das gesamte Bild führt. Und erst nachdem jedes Element einzeln entdeckt worden ist, erschließt sich die gesamte Komposition in ihrer natürlichen Zusammengehörigkeit und schlüssigen Einheit. Bilder, wie das Leben selbst: Ein Nebeneinander zahlloser kleiner einzelnen Begebenheiten, die in ihrer Gesamtheit schließlich das große Bild des Daseins ergeben.


Maria Heidenheim

WERK

(1)  o.T.

100×150 cm

1993

(2-4)  Das Paradies I

100×150 cm

1993

+F

(3)  II

60×80 cm

1993

(4)  III

61×90 cm

1994

(5)  Hennen, Harfen, Elefanten

150×100 cm

1996

(6)  Windmühlen, Eieruhren

70×90 cm

1996

(7)  Wolken, Gedanken

53×63 cm

1996

(8)  Schwarz-bunt

19×27 cm

2001

ARBEITEN 1993-2001

LANDSCHAFT       (11)

MOND       (24)

SCHATZKISTEN       (8)